Fahrt zum Grand Canyon bei schlechtem Wetter
Der erhoffte spektakuläre Sonnenaufgang hinter den weltberühmten Mittens im Monument Valley fällt am 20.05.2023 leider aus. Abgesehen von einem Silberstreif am Horizont breitet sich eine dichte Wolkenmasse aus, die der Sonne kein Durchkommen ermöglicht. Trotzdem herrscht im Scenic Drive herrscht bereits wieder reger Betrieb. Als ein Ford Mustang in Sicht kommt, überlege ich scherzhaft, ob der auch den Horse Trail fahren darf. Mit Humor geht alles besser. Aber wir nehmen das schlechte Wetter ohnehin relativ gelassen und sind immer noch dankbar, dass wir dieses grandiose Gebiet schon so oft bei strahlendem Sonnenschein erlebt haben.
Nachdem die Wetteraussichten auch weiterhin nicht optimal sind, haben wir keine Eile und brechen erst gegen 10 Uhr zum Grand Canyon auf. Unterwegs regnet es immer wieder in Strömen, aber zwischendurch kommt auch mal die Sonne raus.
Abstecher zu Dessert View
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Erfreulicherweise ist am Parkeingang fast nichts los und wir ergattern auch noch einen Parkplatz vor der Bright Angel Lodge, in der wir bereits um 14 Uhr einchecken können. Unser rustikales Zimmer ist mit einer antiken Badewanne ausgestattet, aber leider ohne Tisch und Stühle. Aber wir sind Improvisieren gewöhnt.
Nach einem kleinen Imbiss – wir haben seit dem Frühstück nichts mehr gegessen – fahren wir mit dem kostenlosen Shuttle zum Market Place. Der erste Bus ist bereits voll, im zweiten bekommen wir zunächst nur einen Stehplatz. Aber zum Glück steigen die meisten beim Visitor Center aus und wir können uns hinsetzen, bevor sich der Bus wieder mit neuen Passagieren füllt. Nach einem kurzen Einkauf im General Store geht es zur Bright Angel Lodge zurück.
El Condor pasa
Anschließend genießen wir den Ausblick auf den Grand Canyon. Ein Kondor, der über der Schlucht schwebt, ist leider schon wieder weg, bis Manfred sein Teleobjektiv aus dem nahe gelegenen Zimmer geholt hat. Wir erinnern uns an den Artgenossen, der im Juni 2007 einen Scheinangriff auf Manfred geflogen ist, der am South Kaibab Trail einen jungen Kondor fotografiert hat, der in einem Baum gesessen ist. Manfred saß damals direkt am Abgrund und der Schreck bei uns beiden enorm tief. Uns wird wieder bewusst, wie viel wir schon erlebt haben auf unseren vielen Reisen in dieses einzigartige Land, das lange Zeit wie eine zweite Heimat für uns war.